Entwicklung biobasierter UV-Absorber – BioUVA
07. Juni 2023

Holzoberflächen müssen in den meisten Anwendungen vor Lichteinflüssen geschützt werden, um ein Vergrauen oder Vergilben zu verhindern.
Da die Degradation maßgeblich durch den UV-Anteil des Sonnenlichtes hervorgerufen wird, werden den entsprechenden Lacken UV-Absorber (UV-A) zugesetzt. Herkömmliche organische UV-Absorber, wie Benzotriazol- oder Triazinbasierte Verbindungen, sind petrochemischen Ursprungs und weisen ein hohes Beharrungsvermögen auf. Da eine Kreislaufführung von UV‑Absorber in Beschichtungen bisher unrentabel ist und hohe technologische Hürden aufweist, ist die Verwendung von biobasierten Materialien die beste Möglichkeit zur Reduktion des Schadstoffpotenzials.
Das Forschungsvorhaben fokussiert sich auf Ausgangsstoffe wie biobasierten (Poly)phenolen aus Lignin und hydrolisierbaren Tanninen aus Rinde, da diese aus Reststoffen industrieller Wertschöpfung, wie Papiererzeugung oder Sägewerken, stammen. Ziel ist die Herstellung und Charakterisierung von UV‑Stabilisatoren, die analoge Lichtschutzeigenschaften im Vergleich zu den derzeit verfügbaren UV-Absorber besitzen. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Ausgangsstoffe, Reaktionsbedingungen und Synthesewege evaluiert. Eine Entwicklung von Lichtschutzformulierungen, die neben den erhaltenen UV-Absorbern auch synergistische Effekte mit anderen Klassen von UV-Absorber einschließt, ist ebenfalls Bestandteil des Projekts. Die Funktionalität dieser Produkte wird anschließend anwendungsnah in Versuchen mit künstlicher und natürlicher Belichtung geprüft. Langzeitstabilität und geringe Mobilität im Lack sind dabei zentrale Punkte der Betrachtung. Zudem soll eine Untersuchung zur erwarteten, besseren Bioabbaubarkeit durchgeführt werden, die für herkömmliche UV-Absorber momentan als problematisch einzuschätzen ist.
Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 49MF220165 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie INNO-KOM Modul "Marktorientierte Forschung und Entwicklung" gefördert.
Ansprechpartner im IHD:
Dr. Clemens Taube
clemens.taube@ihd-dresden.de