Oberflächengebundene Polymere für eine verbesserte Verklebung

27. September 2023

Handwerkstisch aus Holz und Epoxidharz

Im Zusammenhang mit Klimawandel, Umweltverschmutzung und mit dem Rückgang fossiler Energien und Rohstoffe soll die Entwicklung neuer Hybridmaterialien bzw. die Kombination von Kunststoffen mit Naturfaserstoffen positive Effekte erreichen.

Zur Herstellung solcher Hybridmaterialien in Kombination mit Holz oder Holzwerkstoffen werden in großen Mengen Klebstoffe/Bindemittel eingesetzt, um die Bindung zwischen den Materialien zu realisieren. In Deutschland entfallen von den jährlich fast 1 Mio. t produzierten Klebstoffen über 1 % auf den Bereich Holz. Durch den Einsatz großer Klebstoffmengen, durch die Verwendung gesundheitlich bedenklicher Substanzen (z. B. Isocyanate, Formaldehyde), durch den Ausstoß flüchtiger Bestandteile (VOC) sowie durch irreversible Verbindungen mit problematischer Rezyklierbarkeit stellt die Verklebung im Hinblick auf Ökologie, Toxikologie und Ressourcenschonung jedoch eine Schwachstelle bei der Herstellung von Hybridmaterialien mit Holz dar.

Im Projekt wird eine Oberflächenmodifikation von naturfaserbasierten Materialien über eine oberflächengebundene Synthese von Polymeren angestrebt. Die durch die Modifikation erzielte Polymerschicht soll als Verbindungsvermittler zwischen Kunststoffen und Holz bei der Herstellung von Hybridmaterialien eingesetzt werden. Ziel ist dabei, die Verklebung ohne Einsatz zusätzlicher Klebstoffe bzw. unter Reduzierung der Klebstoffmengen durchzuführen. Da für die Synthese der genutzten starken molekularen Verbinder teilweise nur geringste Mengen der Reaktionslösung benötigt werden, lassen sich die Gesamtmenge der organischen Substanzen stark reduzieren. Damit leistet das Projekt einen unmittelbaren Beitrag zur Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.

Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 49VF220031 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie INNO-KOM Modul "Vorlaufforschung" gefördert.

Ansprechpartner im IHD:
Daniel Hafner (daniel.hafner@ihd-dresden.de)