In Schweden und anderen skandinavischen Ländern werden Holzabfälle normalerweise zur Herstellung von Biokraftstoffen oder zur Müllverbrennung verwendet. Aus Umweltgesichtspunkten ist es günstig, Holzmaterial zu recyceln und das Konzept der Mehrfachnutzung zu verwenden, anstatt es nur für die kurzfristige Energieerzeugung zu verbrennen. Eines der Ziele dieser Studie war es, die Machbarkeit zur Herstellung von umweltfreundlichen Varianten von Spanplatten mit geringen Formaldehydemissionen basierend auf der Kombination von Tannin-Formaldehyd-Harz (TF-Harz), PMDI (verschiedene Verhältnisse) und Holzabfällen zu untersuchen, um den Effekt des Ersatzes von PMDI durch TF-Harz auf die Formaldehydabgabe zu klären, im Vergleich zur Formaldehydabgabe von mit UF-Harz gebundenen Spanplatten aus Holzabfällen. In dieser Studie wurde unbehandeltes Holzabfallmaterial (Typ AI) verwendet, um dreischichtige Spanplatten herzustellen, die durch Kombination von TF-Harz und PMDI (TF und PMDI als Hybridharz) sowie UFHarz verbunden waren. Die Spanplatten wurden mit einer Zieldichte von 640 kg/m³ hergestellt. Für jede Plattenvariante wurden der Gehalt an extrahierbarem Formaldehyd und die Formaldehydabgabe analysiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass es möglich ist, Dreischichtspanplatten mit geringem Formaldehydgehalt herzustellen, die auf recyceltem unbehandeltem Holzabfallmaterial (AI) basieren, das durch eine Kombination von TF und PMDI als Hybridharz verbunden ist (Mischungsverhältnisse 30:70 und 40:60). Das zeigt, dass der Ersatz von PMDI durch 40 % Tannin-Formaldehyd-Harz möglich ist und die hergestellte Spanplatte noch immer der europäischen Norm EN 312 (2010) entspricht und bessere Eigenschaften in der Formaldehydabgabe aufweist (3 h und 24 h). Außerdem ist der Gehalt an extrahierbarem Formaldehyd, verglichen mit einer UF-Harz-gebundenen Spanplatte, geringer und es kommt zu einer signifikanten Verringerung der Formaldehydabgabe nach 24 h mit 25 %, wenn PMDI durch TF nicht nur mit 30 % sondern mit 40 % ersetzt wurde.