Die Abgabe an Ameisen- und Essigsäure wurde mit Hilfe der Flaschenmethode für Douglasien- Holzspanplatten aus Splint- und Kernholz von Bäumen unterschiedlichen Alters ermittelt, die mit alkalisch härtenden Phenolformaldehydharzen (PF-Harzen), Tanninformaldehydharzen (TF-Harzen), säurehärtenden Melamin-Harnstoff-Phenolformaldehydharzen (MUPF-Harzen) und mit Klebstoffen auf Basis von Polymeren Diphenylmethandiisocyanaten (PMDI) als Bindemittel hergestellt sind. Die Ergebnisse bestätigen die bereits getroffene Feststellung, dass der pH-Wert der Platten bzw. ihrer wässrigen Extrakte die Abgabe an Ameisen- und Essigsäure maßgeblich beeinflusst, wobei die Abgabe der Ameisensäure (pKs = 3,7) mit zunehmendem pH-Wert der kaltwässrigen Extrakte der Platten weitaus stärker zurückgedrängt wird als die der Essigsäure (pKs = 4,8). Bei allen mit unterschiedlichen Bindemitteln hergestellten Holzspanplatten ist die Abgabe an Essigsäure deutlich höher als die an Ameisensäure. Die Unterschiede in der Abgabe an Ameisen- und Essigsäure sind bei PF- und TF-Spanplatten besonders ausgeprägt. Die Abgabe an Essigsäure ist bei den PF- und TF-gebundenen Platten auffallend höher als die von den anderen Platten, vermutlich infolge der hohen Alkalinität der PF-Platten. Splintholzspanplatten geben im Allgemeinen geringere Mengen an flüchtigen Säuren als Kernholzplatten ab, wobei das Baumalter keinen signifikanten Einfluss hat.