Formaldehydfreie, wässrige NIPU-Tränkharze für Dekorpapiere

15. Januar 2024

Offener Wohnbereich mit lichtdurchfluteter Küche

Sowohl Möbelfronten als auch Fußböden werden häufig im Schichtaufbau hergestellt, wobei mit Imprägnierharzen getränkte Dekorpapiere zum Einsatz kommen. Hier werden zumeist Harze auf Basis von Melamin & Formaldehyd eingesetzt.

Nachteil dieser Systeme ist der hohe Anteil an Formaldehyd, der die Anwendung zunehmend erschwert. Aufgrund dieser Herausforderungen wurden erste alternative Produkte auf Basis von Polyurethan-Dispersionen am Markt präsentiert. Trotz vieler Vorteile ist der Marktanteil im Vergleich zu MF-Systemen nur gering, was an dem deutlich höheren Preis liegt. Ein Nachteil der PUD-Systeme liegt in der Anwesenheit von Isocyanaten und der damit einhergehenden hohen Toxizität vor der Härtung sowie der hohen Reaktivität mit Wasser. Für wässrige Tränkharze sind mit solchen Systemen keine vollständige Papiertränkungen möglich, da die in Dispersion vorliegenden Polymerpartikel eine zu hohe mittlere Größe aufweisen, um das Papier zu durchdringen (Filtereffekt). Isocyanat- und Formaldehyd-freie Poly(hydroxy)urethane werden bei der Härtung nicht durch Wasser gestört und sollen im vorliegenden Projekt als echte Alternative zu MF- und PUD-Tränkharzen untersucht bzw. entwickelt werden.

Die Ziele des am IHD neu gestarteten Forschungsprojektes BioHarz sind:

  • Die Entwicklung von wässrigen, biobasierten, Isocyanat- und formaldehydfreien Poly(hydroxy)urethan-Tränkharzen,
  • die Validierung der PHU-Tränkharze unter Applikationsbedingungen und Anteil nachwachsender Rohstoffe ≥ 75 % sowie die
  • Ausarbeitung der Voraussetzungen für das Upscaling in den technischen Maßstab.

Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 49MF220212 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Förderrichtlinie INNO-KOM Modul „Marktorientierte Forschung und Entwicklung“ gefördert.

Ansprechpartner für das Projekt am IHD ist:
Dr. Andreas Fischer
andreas.fischer@ihd-dresden.de