Häufig müssen Klebstoffsysteme, die zur Herstellung von Holzprodukten eingesetzt werden, große Bandbreiten im Eigenschaftsprofil aufweisen, um den oft stark inhomogenen Materialeigenschaften (E-Modul, Oberflächenenergie, Kapillarität, Hygroskopizität etc.) gerecht zu werden. In vielen Fällen führt dies zu einer ungewollten Kompromissbildung zwischen dem gewünschten Optimum und der Realisierbarkeit. Der verfahrenstechnische Erfolg einer anwendungsgerechten Verklebung ist, neben der Klebstoffwahl, in der Vorbereitung und Anpassung der Fügeteiloberflächen durch Modifizierung zu sehen. Gezieltes Einstellen der Oberflächeneigenschaften zweier, vor allem eigenschaftskonträrer, Fügepartner auf die Anforderungen der Klebstoffchemie ermöglicht den Einsatz von Klebstoffen mit genau auf Prozess und Anwendung abgestimmten Eigenschaften, was das Spektrum verwendbarer Klebstoffsysteme signifikant vergrößert und sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten zuträglich ist. Im nachfolgenden Beitrag werden die Möglichkeiten einer Fügeflächenoptimierung von Holz und dessen Substituten durch eine Plasmabehandlung aufgezeigt und Auswirkungen der Plasmabehandlungsintensität auf den Wasserkontaktwinkel am Beispiel von Bambusoberflächen dargestellt.